Hallo!

Heute möchte ich (Bernhard) euch etwas über meine aufgaben im Worshipteam erzählen.
Als wir als Familie vor knapp drei Jahren hier her gekommen sind, war Worship im ICF Cambodia ein “Playback” singen mit meistens nicht eingeschalteten Mikrophonen….. (der Gesang klang einfach zu schräg…)
Es war ein kleines Worship-Team, ca sechs Leute, als ich damals dazugestossen bin.
Ich habe mit Gesangsunterricht angefangen da mir schnell bewusst geworden ist, dass das am nötigsten war.

Ich habe dann auch regelmässig im Gottesdienst mitgespielt, aber als „Playback-Musiker“ zu spielen war eher ernüchternd. Es muss also was passieren!

Das Team wuchs gemächlich und als die Sänger und Sängerinnen Fit für den nächsten Schritt waren, haben wir das Playback-Singen von heute auf Morgen verabschiedet und nur noch “Live” gesungen. Juhuuu!!!!.
Das war ein schwieriger aber wichtiger und lang ersehnte Schritt.
Zeitgleich gab ich auch Gitarrenunterricht und es war dann immer mindestens ein Instrument mit auf der Bühne.
Wir haben dann auch bald mit in-ear Monitoring (Jeder hört die Instrumente, die Band und den Gesang mittels Kopfhörer; also ein Monitoranlage im Ohr) angefangen.
Das war nochmals ein sehr grosser Schritt für alle Musiker, aber nach ein paar Wochen fühlten sie sich sicherer und die Musikqualität verbesserte sich zunehmend.
Ich habe dann auch angefangen Schlagzeug zu unterrichten, weil immer mehr nachfrage da war.

Ich war für das trainieren und ausbilden von neuen Musikern und
das coaching der Khmer-Worshipleiter verantwortlich. Was mir auch sehr viel Spass machte und das Team wuchs…..

Anfang 2019 habe ich mit der “heart of Worship-School” im ICF Angefangen. Eine Schule über Lobpreis bei der ich theoretische, theologische und praktische Themen über “Worship” (Anbetung) lehre. Es waren sehr viel junge Kambodschaner in dieser Schule und ich merkte bald dass hier ein grosse Nachfrage war.

Jedes Wochenende kommen über 800 Kinder und Jugendliche in die ICF-Celebrations (Gottesdienste) und wir als Worshipteam waren uns einig, das sich in dieser Menge viel musikalisches Talent versteckten musste.
Aber wie können wir diese Talente entdecken?…….
Der typische Kambodschaner möchte nämlich gefragt werden, auch wenn es offensichtlich ist, dass er gebraut wird, kommt er nicht auf einen zu…
Also entschieden wir uns ein ICF-Casting zu machen.
Das ist etwas was die Khmer lieben.
Nicht so pompös wie im Fernsehen, aber umso effektiver.
Es haben sich 30 Jugendliche gemeldet und nun sind 15 neue Mitglieder im Worshipteam dabei.
Es sind jugendliche im Alter von 14-19 Jahren. Sie haben potential, aber sie benötigen viel Schulung und Unterricht, also jetzt beginnt meine Arbeit erneut.

Zur Zeit haben wir 34 Personen in unserem Worship-Team und immer mehr junge Khmer kommen auf mich zu und wollen unterschiedliche Instrumente lernen und erzählen mir über ihre Leidenschaft für Musik.

Wahnsinn, in einem Land, wo vor knapp 40 Jahren alles an musikalischem Talent und Wissen ausgemerzt wurde, erwacht diese Leidenschaft erneut.
Für mich ist das ein gewaltiger Segen und ich bin total begeistert. Auf der anderen Seite ist das alles eine grosse Herausforderung denn ich weiss dass ich nicht alle Unterrichten kann……
Aber Gott ist gut!

Es öffnen sich hier in Siem Reap immer mehr Türen zu Musikern und anderen wichtigen Leuten (Musiklehrer, Musikschulen…..) mit denen ich immer wieder im Austausch bin.
Gute Schulen im allgemeinen sind hier in Kambodscha sehr teuer und dabei machen die Musikschulen keine Ausnahme.
Damit ich meine Aufgaben immer noch gut bewältigen kann, haben wir entschieden Sponsoren für diese jungen Talente zu suchen. Sie sollen Musikunterricht bekommen und ihr Talent entfalten können.

Vor ein paar Monaten hatte ich ein spontanes meeting mit einem jungen australischen Paar.  (Davide Loguancio und Rosemary Rossi)

Sie haben mir erzählt, dass es ihr Herzenswunsch sei junge kambodschanische Musiker zu fördern. Speziell in den Christlichen Kirchen und sie suchen nach Partner.
Tja, das passte ja wie die Faust aufs Auge….
Sie möchten diese Idee unterstützen und uns helfen, dass jungen khmer guten Musikunterricht bekommen und sich dann auch im ICF investieren können.
Damit sie das “Projekt” in Australien gut publizieren können, wollten sie ein kurzes Vision-Video von mir. Das habe ich dann sehr spontan mit unserem (amazing) Visual-Team gemacht.
Hier ist das Ergebnis (eben nur in englisch)…. Darf gerne geteilt werden ;o)

WOW, ich habe das Gefühl dass hier gerade was grosses Startet und bin sehr begeistert und neugierig. Andererseits bin ich auch etwas nervös, weil ich weiss, dass jetzt so einiges an Entscheidungen gefällt werden müssen, bei denen ich viel Weisheit benötige. Zudem wird die ganze Organisation mit den Musikern etwas tricky…… tja, Kambodscha hat in diesem Bereich auch seine eigenen Herausforderungen….
Aber, ich bin Gott extrem dankbar, dass er uns diese Musiker gegeben hat und ich bin ganz sicher, dass es in Zukunft noch viel mehr werde.
Es öffnen sich zunehmend Türen, und wie grossartig ist es, wenn wir als Kirche neue Talente fördern können und wenn neue Lieder entstehen mit denen wir das Land positiv beeinflussen können.
“There is Power in Music, so let’s empower the musicians”.
Das ist mein Leitsatz und ich bin überzeugt das Gott uns in diesem Bereich beisteht und das unmögliche möglich macht.

Liebe Grüsse aus Kambodscha
Bernhard und Family